Künstlerporträts

In der Zeit der Corona-Pandemie, als öffentliche Ausstellungen hinter verschlossenen Türen bleiben mussten, habe ich begonnen, diese besonderen Veranstaltungen mit der Kamera festzuhalten. So entstanden kurze Video-Clips, die einen Blick in die Ausstellungen ermöglichten – gerade zu der Zeit, als reale Besuche unmöglich waren.

Seither sind zahlreiche Ausstellungsfilme und Künstlerporträts entstanden, in denen ich versuche, die kreative Vielfalt und die Geschichten hinter den Kunstschaffenden und ihren Werken sichtbar machen.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Andreas Krüger| 2024 | 6:48 min

NINA BUSSJÄGER | Wie lange noch?

Bussjägers Werke, in deren Mittelpunkt meist eine einzelne Person steht, bewegen sich stilistisch von der Figuration zur expressiven Abstraktion. Figur und Umgebung stehen dabei stets in einem signifikanten Verhältnis zueinander und unterstreichen den komplexen Zustand, in dem der Mensch gefangen zu sein scheint…

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2024 | 7:00 min

GISELA DESUKI | Werden und Vergehen

Gisela Desuki arbeitet in den Bereichen Fotografie, Video, Objekt und Installation, wobei die Grenzen oft fließend sind. Ihr zentrales Thema ist der Mensch in seiner Einsamkeit und Verletzlichkeit, auf seinem Weg, auf der Suche nach Antworten auf die existenziellen Grundfragen: Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich? Diesen Fragen spürt sie mit Hilfe verschiedener Ansätze und Techniken nach. Transparenz und Licht, aber auch Dunkelheit spielen in ihren Arbeiten eine wesentliche Rolle. Für das Ausstellungsprojekt „AUSGEBADET“ hat sie 2019 die Lichtinstallation Deep Sea konzipiert und in drei abgedunkelten Kabinen des Alten Volksbads Mannheim künstliche Unterwasserwelten geschaffen. Die Installation aus Plastikmaterialien greift Themen wie die Verseuchung der Meere durch Plastikmüll und die globale Klimaerwärmung auf, die u.a. zu Korallensterben und Quallenplagen führen. Wird es dem Menschen gelingen, die Zerstörung der Umwelt aufzuhalten oder bleiben ihm in ferner Zukunft nur noch künstliche Welten? ….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2024 | 6:32 min

BUJA | Let's stay in touch!

BUJA kombiniert und zitiert in seinen Bildern allseits bekannte Ikonen der Kunst-, Medien- und Alltagswelt. In diese Zugriffe schieben sich permanent irritierende Verknüpfungen, die das zuvor bildhaft Abgesicherte und Geklärte infrage stellen, verrätseln, absurd werden lassen.

Mit Verniedlichungen und Pathos betreibt BUJA ein Fabulieren in Bildern, produziert immer neue, überraschende Sinnschichten und lässt Banales Kunst werden. Er betreibt dabei eine Art existenzielle Sinnsuche, die vor allem dem Guten und Schönen in der Welt und in sich selbst auf der Spur ist.

Er wäre jedoch nicht BUJA, wenn er das Ganze nicht mit einem doppelten Boden unterwandern würde.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2024 |10:59 min

LAURA BUCKLE | Stipendiatin aus Chichester GB

Die Stipendiatin von Künstlerbund und Stadt Speyer kommt 2024 aus der englischen Partnerstadt Chichester. Zwischen Speyer und Chichester gibt es viele Gemeinsamkeiten: Die römische Stadtgründung, ein kompaktes historisches Zentrum, das fußläufig leicht zu erschließen ist, eine bedeutende Kathedrale und ein starkes kulturelles Profil gehören dazu. Zum interkulturellen Austausch, aber auch zur Belebung der jungen Städtepartnerschaft wurde zwischen Stadt und Künstlerbund vereinbart, das für 2024 bevorzugt in Chichester für das seit 1990 bestehende INTERNATIONALE STIPENDIUM KÜNSTLERHAUS SPEYER geworben wird

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2024 |6:50 min

THOMAS MANELLI MANN| Wie sonderbar ...

Thomas Manelli Mann lässt sich nicht in eine stilistische Schublade stecken, er ist ein Künstler, der sich immer wieder neue Konzepte auferlegt, von surrealistisch über informell bis hin zu poetisch und verspielt. So basiert die 2017 entstandene Werkreihe „Blister“ auf Handyfotos von Pralinen- und Tablettenverpackungen, die er am Computer kreativ verfremdete. Detailaufnahmen von Pinselstrichen kombiniert mit computergenerierten Effekten und grafischen Strukturen sind die Essenz der Werkreihe „Abstrakt Mixed Media“ aus dem Jahr 2018. Der ebenfalls 2018 entstandenen surrealistischen Reihe mit dem Titel „Mehrfüßler“ liegen Internet-Bilder aus den Bereichen Natur und Technik zugrunde…

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 6:13 min

MARTIN ECKRICH |

Eckrich ist bekannt für seine ausdrucksstarke Malerei, seine Plastik, seine eindrucksvollen Installationen, seine Kulträume und Performances. In seiner Malerei ist Eckrich expressiv, emotional und spontan. Im Malprozess lässt er Gefühle und Emotionen frei fließen und manifestiert sie durch kräftige Farben, dynamische Pinselstriche und zuweilen abstrakte Formelemente. Es geht ihm hierbei weniger um Realismus oder Details der Darstellung, sondern er baut auf die starke emotionale Wirkung seiner Malerei. Da ihm durch die Malerei eine tiefe Verbindung zu den eigenen Emotionen gelingt, ist für Martin Eckrich der Prozess des Malens genauso wichtig wie das Endergebnis. Niemand bleibt unbeeindruckt, der einmal in Berührung mit seinen Werken kam. Eckrich polarisiert, er fordert zum Denken, zum Fühlen und zum Wahrnehmen auf und vereinnahmt den Betrachter….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2024 | 8:47 min

BERTRAM KOSER| Objets trouvés

Schon der Titel des Videoclips lässt vermuten: Koser liebt die französische Sprache. In Südfrankreich verbrachte er viele Jahre seinen Urlaub, wo er das „savoir vivre” der Franzosen kennenlernte und bewunderte. Er lebt in Ubstadt-Weiher, einem beschaulichen Ort im Kraichgau in Baden-Württemberg. Dort in seinem Atelier entstanden auch die Bilder mit den Titeln: „Im Land der Gallier”, “Terre”, “Moulin paillas”, “Guerre”, die ebenfalls auf seine Sympathie zu unserem französischen Nachbar verweisen. Damals hat ihn die natürliche Farbigkeit von Steinen und Erden der Provence so beeindruckt, dass er eine Pigmentmühle bauen ließ und die dort geborgenen und gesammelten Materialien zu Pigmentmehl verarbeitete. Diese Pigmente, aber auch Asche und Rost sind bis heute seine bevorzugten Basics, die er dann mit Kasein oder Acryl bindet. Synthetische Farben benutzt er nur selten….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Magdalena Hochgesang | 2024 | 4:29 min

KARIN GERMEYER KIHM | Porträt einer Malerin

Das Hauptmotiv in den Arbeiten von Karin Germeyer-Kihm ist der Mensch. Meist sind es Personen, die in ihrem Leben, in ihren Erinnerungen, aber auch zum Teil in Büchern, die sie beschäftigt haben, eine Rolle gespielt haben. Bei der menschlichen Darstellung geht es ihr jedoch keineswegs um ein physiognomisch genaues Porträt; vielmehr sind die Figuren als Stellvertreter zu verstehen, weshalb sie meist ohne differenzierte Gesichtszüge gemalt sind. Es geht der Künstlerin in ihren Bildern um die Vermittlung bestimmter, von ihr empfundener Stimmungen oder um die subjektive Wiedergabe von Erinnerungen, die zum Teil an die eigene Kindheit oder an Erlebnisse mit der Familie, den eigenen Kindern anknüpfen. Dass der Betrachter im Bild weder die gemeinten Situationen noch die Umgebung eindeutig vorgegeben findet, sondern sie immer individuell für sich interpretieren kann, ist ihre Absicht und genau das, was Karin Germeyer-Kihm an der Malerei fasziniert….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 8:49 min

FRED FEUERSTEIN | Reise nach Innen

Die Spuren der Kunst von Fred Feuerstein finden sich in vielfältiger Weise im öffentlichen Raum seiner Wahlheimat Speyer, die Spuren seiner Kunst finden sich aber auch eingegraben, in den Seelen der Menschen, die sich mit ihr auseinandersetzen. Nicht nur weil seine Skulpturen, Objekte und Bilder Zeugnisse eines soliden handwerklichen Könnens und unerschöpflicher künstlerischer Inspiration sind, sondern weil ihnen ein poetischer Weltbezug innewohnt, der Raum schafft für energetische Resonanzen. Das Lied, das Feuersteins Malerei durch den Zauber ihrer Farben aus dem Schlaf weckt, ist kein lautes Lied, schon gar keine Marschmusik, es ist leise bis zur Unhörbarkeit, es ist das unerhörte Lied der Stille. Es erklingt überall dort, wo die Schall-Mauer der Oberfläche durchbrochen wird und das Auge das Wesen der Dinge zu schauen beginnt….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 7:00 min

CHRISTOPH ANSCHÜTZ | Phantasie & Realität

Die Arbeiten von Christoph Anschütz bewegen sich zwischen Phantasie und Realität. Die Bronzen zeigen Möglichkeiten von Wesen auf, die es in unserer bekannten Alltagswelt wohl nie gegeben hat, die aber in unserer Phantasie Gestalt annehmen können. Sie sind greifbar und entziehen sich doch jeder Kategorisierung. In allen Kulturen unserer Welt bestimmen Mythologien über nicht greifbare Wesen und Daseinsformen die Geschichten und Träume der Menschen. „Fenoderee“ sind genau solche Wesen. Seit jeher wurden ihre Taten und Schelmenstreiche in irischen Kindergeschichten von Generation zu Generation weitergegeben. In unzähligen Kinderköpfen haben diese Vorstellungen Gestalt angenommen. Die Werke sind stumme Zeugen dieser möglichen Existenzen. Die Schädel wirken wie Trophäen eines wahnsinnigen Jägers, der sich kraft seiner Gedanken durch alle denkbaren Möglichkeiten bewegen kann. Die Schädel sind in ihrem vermeintlichen Ende erstarrt. Die leeren Augenhöhlen blicken uns als Betrachter dennoch an und versprechen eine ständige Mahnung an Vergänglichkeit und Neubeginn, aber auch an den morbiden menschlichen Drang zur Zerstörung…..

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2024 | 6:47 min

ANDREA NIESSEN | Das Material als Herausforderung

Andrea Niessen ist als Objektkünstlerin in verschiedenen Bereichen tätig. Die Bandbreite ihrer Arbeitsweise ist vielfältig, wie sich beispielsweise in Arbeiten zeigt, in denen sie sich mit dem menschlichen Haar beschäftigt. Haare sind bedeutsame Informationsträger. Haare geben Auskunft über unsere Herkunft, unseren Lebensstil, unsere DNA. Umfassender als die Seiten eines Tagebuchs kann eine Bürste mit Haaren Auskunft über den Menschen geben. Mit ihrer Werkreihe „A very personal diary“ versucht Andrea Niessen den Menschen mit seinen Haaren einzufangen. Der Raum um uns herum kann physisch, emotional und mental sein. Physisch betrachtet ist der Raum der Bereich, in dem wir uns bewegen und existieren. Räume stehen für Schutz und Geborgenheit. In einer eigenen Werkreihe schafft Andrea Niessen Räume aus menschlichem Haar, dass sie im privaten Rahmen, bei Friseuren oder in Altenheimen sammelte. Dabei wird das Material zur Herausforderung, besonders, weil Haare ambivalente Botschaften vermitteln: Wenn menschliches Haar verarbeitet wird, stellt sich einerseits ein Gefühl von Vertrautheit, andererseits aber auch Ekel ein. In diesem Spannungsfeld bewegen sich die Räume, die von der Künstlerin geschaffen werden. …

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 6:47 min

KURT KELLER |Zwischen Licht, Raum und Zeit

Kurt Keller kam schon früh mit der deutschen Fotografin Verena von Gagern in Kontakt, die für die Fotografie den Begriff „poetische Dokumentation“ geprägt hat. Das war in den späten 80ern. Seitdem setzt Keller das Medium Fotografie ein, um persönliche Erlebnisse poetisch zu dokumentieren, sie aber auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen zu verknüpfen. Die Bezugspunkte Licht, Zeit und Raum sind ihm dabei wichtig…

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 5:59 min

MAGDALENA HOCHGESANG | Dort wo Worte enden

Magdalena Hochgesang erzählt in Öl gemalte Geschichten, die sich dem Betrachter nicht immer gleich erschließen. Die Künstlerin möchte die Betrachter ihrer Bilder in einen stillen Dialog verwickeln, in dem sie sich möglicherweise selbst begegnen. Is this the end or just a beginning? Mit dieser Frage lässt sie den Betrachter alleine und gibt Raum, eigene Geschichte aufsteigen zu lassen. Das Auge wandert über das Offenkundige zum Geheimnisvollen, vom Vordergründigen zum Verborgenen und findet sich in einer zutiefst menschlichen Erfahrung wieder. Kann der moderne Mensch das Leben noch genießen? Nimmt er die Lebendigkeit der Bäume, des Lichtes und das saftige Grün des Grases wahr, wenn er in einen Laptop starrt?

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 6:50 min

JOACHIM PFAFFMANN | What do you want from life?

Joachim Pfaffmann bewegt sich als Fotokünstler, Autor und gelegentlicher Musiker auf den unterschiedlichsten Feldern. Nach Aufenthalten in Kairo, Oslo, aber auch in der Schweiz, bei denen er tief in andere Kulturen eintauchen konnte, stellte er fest, dass der Mensch überall ein Suchender ist. Ein zentraler Aspekt seiner Arbeiten ist die Kommunikation und der Austausch mit dem Gegenüber. Oft stellt er seine Figuren in einen poetischen oder surrealen Kontext, um tiefe, authentische Emotionen zu erforschen, sich in einer fremden, traumartigen Umgebung wiederzufinden und die daraus resultierende Einsamkeit zu erleben, die einen Entwurf von Sinn und Selbst ermöglicht. Seine Werktitel sind wichtiger Bestandteil seiner Arbeiten und stellen einen Bezug her zu Literatur, Musik, Philosophie oder populärkulturellen Themen.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit| 2024 | 6:59min

STEFAN BECKER | Architektur, Urbanität & Kunst

Stefan Becker beschäftigt sich seit seinen Studienjahren in Frankfurt und Mainz mit dem Spannungsfeld zwischen den Themen Architektur, Urbanität und Kunst. Ein Grund für sein Interesse an der Stadtlandschaft könnte in seiner Kindheit liegen. Damals begeisterten ihn die Skizzen und Pläne eines Onkels, der Architekt war. In Reiseskizzen, Aquarellen und größeren Bildkompositionen nähert sich Stefan Becker seit über 40 Jahren dem Mythos STADT. Er ist neugierig auf die Eindrücke, die Städte auf den Reisenden hinterlassen und setzt sie künstlerisch um. „Es sind nicht nur die persönlichen Erfahrungen und Eindrücke, die den Blick auf eine Stadt prägen, es sind oft auch historische Ereignisse, literarische Texte, Filme und Bilder, die unsere Sicht auf die Stadt prägen und zu einem Mythos werden lassen, weit über ihre Gebäude, Plätze und Parks hinaus“, sagt Stefan Becker. Aber welche Phänomene aus Kulturgeschichte, Literatur, Kunst oder Philosophie tragen mit dazu bei, eine Stadt zu einem nachhaltigen Erlebnis werden zu lassen?  ….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit| 2024 | 6:46min

GÜNTER ZINK | Malerei im digitalen Zeitalter

Für Günter Zink ist Kunst immer auch ein Spiegel ihrer Zeit. Deshalb hat er die traditionelle Malerei, bei der die Farbe mit dem Pinsel von Hand auf die Leinwand übertragen wird und derer er sich seit über vier Jahrzehnten bedient, durch die modernste Technik unserer Zeit abgelöst. Seine Bilder entstehen am Computer mit digitalen Bildprogrammen und digitalen Pinseln, greifen aber als Grundlage immer wieder auf selbst analog gemalte Pinselstriche zurück, die eingescannt am Computer collageartig neu komponiert werden.Auf diese Weise wird dem perfekten neuen Medium vom Künstler eine ganz persönliche Struktur verliehen und es entsteht eine perfekte Symbiose zwischen traditioneller Malerei und moderner digitaler Technik. Dabei möchte Günter Zink die neuen technischen Möglichkeiten in seiner Malerei nutzen ohne sich aber einer maschinellen Technik unterzuordnen, sondern diese ganz individuell und kreativ einsetzen….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2024 | 6:51min

MATTHIAS SCHÖNER | Einheit und Vielfalt

Matthias Schöner hat sein Handwerk und den Umgang mit Stein von Grund auf gelernt. Nach seiner Ausbildung zum Steinbildhauer folgte ein Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Dort beendete er sein Studium als Meisterschüler der Akademie bei Professor Hiromi Akiyama. Gefördert durch ein Graduiertenstipendium studierte Matthias Schöner anschließend Bildhauerei an der Tamabi University in Tokio und setzte sich dort intensiv mit den spezifischen Ausdrucksformen der fernöstlichen Bildhauerei auseinander. Er lebt und arbeitet im badischen Neulußheim, wo er seit 2005 eine Bildhauerwerkstatt betreibt.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2023 | 9:04 min.

PHILIPP STEINER | Genaugenommen

Philipp H. Steiner wurde am 4. 10. 1953 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Er begann seine Karriere nach dem Studium der Kunst an der Universität Mainz als freischaffender Künstler für Magazine wie „Geo“, „Stern“ oder „Die Zeit“, machte sich einen Namen als gesuchter Illustrator renommierter Werbeagenturen. Er ist Mitglied der Münchner Sezession und des Künstlersonderbundes in Deutschland, Berlin. Im Mittelpunkt seiner Aquarelle, Zeichnungen, Acryl- und Ölbilder steht die alltägliche menschliche Wirklichkeit, geht jedoch weit über eine fotorealistische Darstellung hinaus. Es sind Bilder, deren scheinbar minutiöser Realismus immer wieder umschlägt ins Unwirkliche, Groteske und Phantastische. Sie können uns Betrachtern dazu dienen, „scharfsichtiger“ zu werden für die Ambivalenz der menschlichen Wahrnehmung und des In-der-Welt-seins, für die Hintergründigkeit scheinbar trivialer Vorgänge und Gegenstände, sensibel für den latenten Sinn von Situationen, und für Absurditäten oder eine gewisse Morbidität.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 8:08 min.

WALTRAUD M. STAHLBOHM | ausencias

Waltraud Stalbohm malt und denkt gern groß. 26 Bilder, Plastiken und Objekte zeigt die Künstlerin unter dem Titel „ausencias“ – „Abwesenheiten“ in den Räumen des Speyerer Kunstvereins. Die Künstlerin hat sich intensiv mit den Opfern und der unfassbaren Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus und anderer Unrechtssysteme auseinandergesetzt. Das hinterlässt Spuren in ihrem vielgestaltigen Werk. Nicht immer sind diese Spuren auf den ersten Blick erkennbar, aber bei näherer Beschäftigung mit ihren Werken stößt der Betrachter immer wieder auf „Verschwundene Seelen“, denen die Künstlerin in ihren Arbeiten ein Gesicht gibt, Menschen, die mundtot gemacht, gequält, verfolgt und ermordet wurden. So konfrontieren uns die Werke von Waltraud Stalbohm mit dem unendlichen Leid der Vergangenheit, aber auch mit dem menschlichen Leid der großen Konflikte unserer Gegenwart. Die Arbeiten sind parteiisch, sie beziehen Stellung zu den Konflikten und Problemen dieser Welt. Auslöser sind oft Bilder, Fotos, Gehörtes, Gelesenes, Gesehenes.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2024 | 6:48 min.

FRAUKE WILKEN | Auf leisen Sohlen

„Auf leisen Sohlen“ betritt Frauke Wilken den Kunstverein Speyer. Für die Künstlerin ist es die erste Ausstellung in Speyer, rund 30 Arbeiten hat Wilken aus Köln mitgebracht, großformatige Bilder und Skulpturen. Bei den Skulpturen von Frauke Wilken entscheidet die plastische Hülle über den späteren Formkörper. Sie bestimmt nicht nur von vornherein seine Oberflächentextur, Färbung und Lichtreflexion, immerhin verbleibt der Künstlerin beim Ausstopfen der Stoffhüllen einiger Spielraum, die konvexen und konkaven Körperkonturen des Body-Shaping spontan auszugestalten. Die Künstlerin konzipiert im Sinne der Natur, geht jedoch noch einen Schritt hierüber hinaus, indem sie nicht einfach Muschel- und Steinformen oder Naturhölzer auffindet und ihrer Kunst anverwandelt, sondern Kunstwesen eigenen Rechts erfindet, die der Natur entspringen könnten, aber niemals werden. Ihre Formensprache steht der Fauna näher als der Flora, wirkt fleischlicher und tierisch-elementar…..

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Susanne Loreit | 2023 | 6:33 min.

MARTIN SCHOLTEN | HAUKE JESSEN

Zwar leben und arbeiten Martin Scholten und Hauke Jessen beide in Hamburg, aber auf den ersten Blick könnten ihre Werke kaum unterschiedlicher sein: der eine ist Maler, der andere Bildhauer, der eine setzt auf die Linie, der andere auf die Fläche, einer arbeitet abstrakt und bunt, der andere gegenständlich und zuweilen monochrom. Gemeinsam ist den beiden jedoch die Naturnähe ihrer Materialien. Jessen arbeitet fast ausnahmslos in Holz und ist tagtäglich mit dessen naturgegebenen Bedingungen konfrontiert, die er durch Einfühlung zu meistern versucht. Dabei entstehen Skulpturen, die sich auch motivisch an der Natur anlehnen: Tiere, nackte Menschen sowie schließlich das spannungsreiche Verhältnis, in dem sie zu Kultur und Technik stehen. Mit Stechbeitel, Holzhammer und großem handwerklichem Geschick formt Jessen Skulpturen aus besonderen Hölzern, darunter auch mehrere tausend Jahre altes Mooreichenholz. Er versucht mit seinen Arbeiten das Traditionelle in die Moderne zu retten

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2025 |6:46 min.

SONJA SCHERER | Von Anfang an Schrift

Die Bild- und Zeichenwelt, die Sonja Scherer in ihrer Ausstellung im Kunstverein Speyer präsentiert, ist das Resultat eines vielschichtigen künstlerischen Prozesses. Die Künstlerin zeigt Malereien, in denen skripturale Elemente dominieren, aber auch Faltarbeiten, deren Nähe zu Asien spürbar ist. Der Bildprozess vom Schreiben zum Malen, von der Linie zur Fläche und Farbe kommt einer künstlerischen Metamorphose gleich, die für Sonja Scherer bis heute nichts an Unmittelbarkeit und Spannung verloren hat. Papier ist ihr von Anfang an vertraut als leichter und flexibler Bildträger und entspricht dem skripturalen Ansatz ihrer Kunst. Auf braunem Packpapier, das sie bevorzugt verwendet, entwirft sie sinnliche Farboberflächen, deren Stofflichkeit auf einer differenzierten Mischtechnik beruht.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2023 | 6:09 min.

THERESA MÖLLER | Entanglements

Die Pracht der Farben, visuelle Eindrücke aus Alltag und Erfahrung, Formenreichtum und wunderschöne Details – gleichzeitig getroffen von der Fragilität unserer Lebenswelt und der destruktiven Wucht ökologischer Transformationen und Krisen. Im Wald findet Theresa Möller ihre künstlerische Bildsprache: Struktur und Unordnung; Diversität, Wiederholung und Formenreichtum; Kraft, Destruktivität und Zartheit. Großformatige Leinwände voller ästhetischer Ausdruckskraft zeigen die Erhabenheit von Farben und Formen. Diffuse Übergänge und Verbindungen von kultureller Formung und organischer Entwicklung, von Gegenständlichkeit und Abstraktion, von wiederkehrender Entstehung und unausweichlichem Zerfall prägen die Arbeiten von Theresa Möller.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2022 | 6:31 min.

NICOLE AHLAND | Raumbefragung

Die künstlerische Arbeit von Nicole Ahland besteht in der fotografischen Erfassung von Räumen. Bei ihren intensiven Raumerkundungen spielt der Faktor Licht eine wesentliche Rolle. Der Raum selbst ist die statische Konstante, das Licht die bewegliche Variable. Den unbequemen Ambivalenzen von Lebensbehauptung und Zeitlichkeit folgend, geht die Fotokünstlerin Nicole Ahland an menschenverlassene Orte, in räumliche Umbruch- und Aufbruchsituationen. Das Thema von Raum und Licht gestaltend, untersucht sie die Verwandlung der Räume durch das sich verändernde Licht, durch geduldiges Beobachten und Abwarten: Die Phasen des Übergangs zwischen Hell und Dunkel, die Pole der Auflösung….

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Matthias Dorer | 2023 | 6:54 min.

MATTHIAS MEYER | Rug Paintings

Matthias Meyer, geboren 1969 in Göttingen, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Dieter Krieg und Gerhard Richter, dessen Meisterschüler er 1994 wurde. Im selben Jahr absolvierte er ein Gaststudium am Chelsea College of Art in London. Der Künstler lebt und arbeitet in Mülheim an der Ruhr. Seine Werke sind in zahlreichen renommierten Sammlungen im In- und Ausland vertreten. Der Gerhard Richter Schüler Matthias Meyer widmet sich mit seiner Serie der Rug Paintings dem Teppich mit den Mitteln der Malerei. Im Zusammenhang mit Kunst kennen wir Teppiche in der Regel als Medium zur Realisation künstlerischer Entwürfe. Matthias Meyer beschäftigt sich hingegen mit den Mustern und Strukturen klassischer Orientteppiche und thematisiert den Teppich als Motiv seiner Malerei – der gemalte Teppich ist Gegenstand der Kunst. Dabei geht es Meyer allerdings nicht darum, dass seine Gemälde wie klassische Teppiche aussehen. Bewusst arbeitet er mit Andeutungen und weicht von der Symmetrie und Regelmäßigkeit der meisten Teppichmuster ab. …

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Rüdiger von Krosigk | 2022 | 7:14 min.

TOMOMI MORISHIMA | Lichtung

Tomomi Morishima erzählt keine Geschichten, sondern reicht seinem Publikum Kompositionen aus den Elementen Architektur, Landschaft und Figur, die einer großzügigen Interpretation überlassen bleiben. Ein Wechsel von Farbflächen und Leerräumen ergeben einen sehr luftigen, surrealen Bildraum aus vibrierenden Farbsprengseln und fließenden Ebenen. An der Grenze zum Abstrakten entsteht durch einen Mix aus Konstruktion und organischem Malen ein Korridor mit erheblicher Sogwirkung. Der Betrachter wird ins Bild eingeladen, er kann Morishimas Bildwelt förmlich betreten. In der Bildmitte steht oft ein Mensch. Doch flirrende, den Bildraum dynamisierende Elemente sind zu durchqueren, um zu ihm vorzudringen. Der dargestellte Mensch wirkt inmitten der komplexen vielteiligen Kompositionen wie ein Stellvertreter für den Menschen an sich. Für eine Conditio humana. Für den Menschen in seinem Biotop sozusagen…

Videoporträt Michael Lauter | Sprecherin Maria Leitmeyer | 2022 | 5:54 min.

FRANZ STANISLAUS MRKVICKA

die schönheit der kunst, das reine, unverfälschte, zeigt sich darin, peripheres in den focus zu nehmen und im bild zu einem neuen konzentrat werden zu lassen…… die selben farben transportieren da und dort unterschiedliche empfindungen, im rhythmus zueineinander werden sie universeller….. das abbild des natureindrucks, verwoben mit den vorstellungen im fluß der wahrnehmung, ist das amalgan meines künstlerischen prozesses…… die natur ist als unser handlungsraum zu betrachten, kultur ist eine monotypie der selben…..schon als kind war das schillern eines kleinen fisches, der Bitterling hieß, eine farborgie, die ich bewunderte. das changieren der farben unterstrich nahezu das wesen dieses tieres…….die kunst nimmt sich die freiheit diametral zueinander stehende gedankengänge in reizvollen rätseln zu verflechten. neues ist die auflösung……zufall ist das gewürz in der malerei.

Videoporträt Michael Lauter | Sprecher Klaus Fresenius | 2022 | 5:05 min.

FRANZ STANISLAUS MRKVICKA

die schönheit der kunst, das reine, unverfälschte, zeigt sich darin, peripheres in den focus zu nehmen und im bild zu einem neuen konzentrat werden zu lassen…… die selben farben transportieren da und dort unterschiedliche empfindungen, im rhythmus zueineinander werden sie universeller….. das abbild des natureindrucks, verwoben mit den vorstellungen im fluß der wahrnehmung, ist das amalgan meines künstlerischen prozesses…… die natur ist als unser handlungsraum zu betrachten, kultur ist eine monotypie der selben…..schon als kind war das schillern eines kleinen fisches, der Bitterling hieß, eine farborgie, die ich bewunderte. das changieren der farben unterstrich nahezu das wesen dieses tieres…….die kunst nimmt sich die freiheit diametral zueinander stehende gedankengänge in reizvollen rätseln zu verflechten. neues ist die auflösung……zufall ist das gewürz in der malerei.